Unter weißblauem Himmel ins Olympiastadion - München-Marathon - 08.10.2006

München

bietet eine der schönsten Laufstrecken über die Marathondistanz. Man startet im Olympiapark und läuft auf die Innenstadt zu, die erst halb umlaufen und später durchquert wird. Nach ungefähr 15 Kilometern wird am Deutschen Museum die Isar überquert und die Strecke führt aus dem Zentrum heraus und in großem Bogen in die Wohngebiete östlich der Isar und weiter nach Norden.

In Bogenhausen geht es zurück über die Isar und für etwa neun Kilometer in den Englischen Garten. Hier läuft man vorwiegend für sich allein, abseits des motivierenden Publikums.

Zum Ende der Strecke hin, wenn die Beine schwer sind und das Ziel herbeigesehnt wird, führt die Strecke durch Schwabing zurück in den Olympiapark und nach einer halben Umrundung schließlich in das Olympiastadion hinein.

Die Strecke soll in 2007 zum ersten Mal umgekehrt belaufen werden, um den Läufern die motivierenden Ovationen der Zuschauer in der Innenstadt für das letzte Streckendrittel aufzusparen, und um den mental nicht so leicht zu bewältigenden langen Abschnitt im Englischen Garten schnell abzuhaken.

Wegen der verhältnismäßig kleinen Teilnehmerzahl von etwa 6.500 zieht sich das Feld schon bald nach dem Start auseinander, so dass ein freies Laufen schnell möglich wird.

Marathon-Info

München-Marathon am 08.10.2006

Die Entscheidung, mich für diesen Lauf anzumelden, war ein richtig goldener Griff. Das Wetter trug dazu sehr viel bei, na klar, aber auch sonst stimmte alles. Mein Lauf, die Strecke, das Ziel und die Stimmung dort. Dazu ein, man sagt wohl typisch bayerischer blauer Himmel mit allerdings nur wenigen weißen Einlagen.

Münchener Olympiastadion

Während ich nach dem Lauf im Quartier in der heißen Badewanne darüber nachdenke, durchlaufe ich noch einmal meinen Schlussspurt (ja wirklich) der ab etwa Kilometer 41,5, dem Abzweig hinunter in den Olympiapark, einsetzte. Hier hatte der Veranstalter einen von mehreren Moderatoren entlang der Strecke eingesetzt, und der gab sich alle Mühe, die Läufer auf den letzten Streckenabschitt einzuschwören. Eine Klasse Idee, unwiderstehlich, und er, der nach eigener Aussage selbst schon in Berlin gefinisht hatte, redete nichts schön, was nicht realisierbar war. Die letzten 1500 Meter waren zu laufen, abschüssig und von interessiertem Publikum gesäumt. Halb um das Olympiastadion herum, durch den kurzen Tunnel, in dem mehr als drei Stunden vorher noch die Startaufstellung stattfand und etwa 300 Meter danach hinein in das Stadion.

Das Gefühl vorher war schon großartig, doch hier schwappte die Stimmung innerlich über. Dann wieder in das gleissende Licht der Sonne und eine dreiviertel Stadionrunde auf der Tartanbahn, alles geben, die Kräfte sind da, die Muskulatur längst weich - es war Klasse. Hinter der Ziellinie endete der Lauf jäh. Vorbei, geschafft, durchatmen, austrudeln, - alles fühlt sich noch im grünen Bereich.

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