Turorientering ist die einfachste und zugleich die schönste Möglichkeit, sich in der norwegischen Natur zu trimmen.
Turorientering ist ein Angebot an alle in Norwegen, die das Wandern im Wald und in der Flur mögen.
Turorientering wird ohne Zeitnahme und festen Startpunkt oder festes Ziel gemacht.
Turorientering ist eine Aktivität ohne Zeitdruck an Tagen, die man selbst bestimmt.
Turorientering ist eine schöne Möglichkeit, seine nähere Umgebung kennenzulernen.
Turorientering ergibt ein gutes Training sowohl für Herz und Kreislauf als auch für das Gehirn.
Turorientering gibt Dir Naturerlebnisse und neue Einblicke in einem vielleicht schon bekannten Terrain.
Aus "Was ist turorientering (tur-o)?" von der Seite des norwegischen Orientierungslauf-Verbandes
HjemmesideOrientierungslauf ist in Norwegen Volkssport und die Vereine sind bemüht, neben den regionalen und nationalen Wettkämpfen in ihrer jeweiligen Umgebung, als ein Angebot während der Sommersaison, ein oder mehrere feste Postennetze anzubieten.
In einem Postennetz sind die Posten permanent gesetzt und man kann, wann immer man dazu Zeit hat, ins Gelände gehen und trainieren. Wobei hier tatsächlich mehr die Bewegung in der Natur als solche im Vordergrund steht.
Viele Norweger verbinden in den Sommermonaten das Wandern mit dem Orientieren. Die zugehörigen Karten sind nicht immer auf dem aktuellsten Stand, aber für ein Training immer noch sehr gut geeignet. In manchen Sport- und gelegentlich auch in anderen Geschäften kann man die vorbereiteten Karten kaufen, man muss einfach nur danach fragen.
Manchmal bekommt man einen ganzer Schwung von Karten in einem Umschlag ausgehändigt und wenn man genügend Zeit mitbringt, dann kann man während der Saison, die von Mitte Juni bis Mitte September reicht, von Tour zu Tour mit jedem gefundenen Posten Punkte sammeln.
'Turorientering' bedeutet soviel wie 'Wandern und Orientieren' ('gå på tur' = wandern gehen), ist aber doch auch etwas mehr, denn jeder kann den sportlichen Anspruch hierbei für sich selbst festlegen, sich anhand der Posten eine Bahn zusammenstellen und ablaufen oder abwandern, je nach Laune.
Im Vordergrund steht dabei der Spaß an der Bewegung in der freien Natur. Nicht immer sind die Posten leicht zu erreichen, gelegentlich muss man sich auch auf nasse Füsse einstellen, da immer wieder auch kleinere Sümpfe oder Moore überquert werden müssen, denn das Schmelz- oder Regenwasser sickert nicht tief in den Untergrund, der vorwiegend aus Fels besteht. Sich mit der Natur zu beschäftigen, heißt hier im Lande auch, abseits der gezogenen Wege in die Landschaft einzutauchen, die ja beinah hinter jedem Haus, neben jedem Straßengraben beginnt. Die Landschaft ist nie eben, sie besteht aus Gebirge, Mooren, Sümpfen, Wasserläufen, Wäldern und Felsen und sich anhand dieser Gegebenheiten zurechtzufinden, macht den generellen Reiz dieses Sports aus. Die Norweger haben eine besondere Beziehung zu den Dingen in der Natur, die keineswegs nur tote Materie sind, sondern den Sagen nach vielfach eine Seele und einen eigenen Charakter haben.
Im Umkreis von Tromsø stehen mehrere Postennetze zur Verfügung, wovon zwei sogar vom Stadtzentrum aus bequem mit dem Bus zu erreichen sind.
Der Norden der Tromsøya ist zwischen Hamna, Gimle und Breivika kartografiert. Man kann vom Universitäts-Campus her in das Gelände einsteigen, oder vom Nordzipfel des Örtchens Hamna aus. 12 Posten sind hier angeordnet, die sich beliebig zu verschiedenen Bahnen kombinieren lassen. Die Postenstandorte muss man sich selbst aus einer Schwarz-Weiß-Kopie heraus auf die farbige OL-Karte übertragen. Das Gelände stellt für norwegische Verhältnisse keine hohen Anforderungen, ist locker mit niedrig wachsenden Birken bestanden, enthält kleinere Moorflächen und Gewässer und ist ziemlich hügelig.
Es fällt auf, dass, obwohl viele Steine und Felsen im Gelände verstreut liegen, diese dennoch nur vereinzelt in die Karte übernommen wurden.
Sie müssen schon sehr markant sein, wie z.B. der Posten, der auf der Karte als Posten 20 markiert ist. Aber kleine Erdhaufen, die kaum voneinander zu unterscheiden sind, finden sich in großer Zahl in der Karte wieder und sind vermutlich auch beliebte Postenstandorte. Sie sind nicht immer eindeutig in der Natur zu erkennen, einfach weil viel zu viele davon vorhanden sind und nicht immer klar ist, welche kleine Erhebung nun in der Karte festgehalten wurde und welche nicht.
Sumpf- oder Moorflächen hingegen sind gut von der Umgebung abgegrenzt. Wenn auch nicht immer mit dem Auge zu erkennen, sind sie spätestens beim Darüberlaufen anhand des platschenden Geräusches zu erkennen. Wasserflächen sind natürlich eindeutig.
Die Karte Kroken deckt einen Hang oberhalb der gleichnamigen Siedlung am östlich der Tromsøya gelegenen Festland ab. Die Postenstandorte sind hier bereits eingedruckt, die Fläche ist nicht sehr groß, aber der steile Skihang ist auch nicht mal eben schnell zu belaufen.
Hier dominieren Steine und Felsen die Symbole der Karte und man kann sich gut anhand der ebenfalls eingedruckten Lichtmasten und der Liftspuren orientieren. Das Gelände ist allerdings steil und im Winter wird es offenbar intensiv zum Skifahren genutzt.
Mitte Juni ist der letzte Schnee gerade erst verschwunden und der Untergrund ist weich und feucht, stellenweise noch voller Wasser.
Obwohl das Gelände offen mit Birken bewachsen ist, ist es wegen der Steilheit teils unübersichtlich. Die Lichtmasten sind einzeln kartiert und als Orientierungspunkte eigentlich ideal. Wegen des steilen Geländes aber ist es schwer, Entfernungen von diesen Masten aus abzuschätzen.
Es macht also durchaus Sinn, beim nächsten Urlaub in Norwegen auch die OL-Schuhe und einen Kompass einzupacken. Spätestens wenn man beim Wandern unverhofft auf einen der blechernen Posten trifft, sollte man sich daran erinnern, bei der nächstgelegenen Tourist-Info oder dem örtlichen Sportartikelhändler nach einer 'Tur-O-Karte' zu fragen. - Viel Spaß bei der Postenjagd.
000155 | Kontakt | Startseite | Blog | Übersicht Laufsport | letzte Änderung: 30.11.2008 © Christian Drews